23 Mar 2015

Zwei ganz verschiedene Wege, um das ersehnte Ziel zu erreichen, und doch am Ende vereint durch das Erreichte, erneut die Hände an diesen begehrten Kristallpokal gelegt zu haben; ein Land in Jubel versetzend, das nun zu ihnen als nationale Helden aufblickt. Marcel Hirscher triumphiert auf großartige Weise nach einer Saison, die von Anfang bis Ende von ihm dominiert wurde, und nimmt seine vierte Gesamt-Kristallkugel in Folge, die fünfte in einer Disziplin und den dreißigsten Sieg mit nach Hause: mit nur 26 Jahren gibt es keine anderen Worte, um diesen Riesen des Skisports zu beschreiben.

Anna Fenninger, ebenfalls Titelverteidigerin, bestätigt sich als stärkste Skifahrerin der Welt, doch im Gegensatz zu ihrem Landsmann Hirscher, der von Jansrud nie wirklich bedroht wurde, hat sie bis zum Ende gegen eine stoische Maze zu kämpfen und setzt sich erst am letzten Tor des letzten Rennens der Saison durch. Die Slowenin muss sich geschlagen geben und sieht ihr Ziel um lediglich 22 Punkte entgleiten, doch sie zieht den Hut vor der schönen Österreicherin, die sich als wahre "Planierraupe" erwies und die Emotionen sowie den Druck des zweiten Laufs, in dem sie alles zu verlieren hatte, zu beherrschen wusste.

An dem Tag des österreichischen Triumphes lächelt der italienische Skisport über die endgültige Rückkehr eines der stärksten Skifahrer unseres Teams. Giuliano Razzoli, Olympiasieger 2010 und danach in einen Strudel von Verletzungen und Unglücken geraten, richtet sich wieder auf und kündigt nach zwei zweiten Plätzen in Folge lautstark an, dass er in der kommenden Saison der Mann sein wird, den es zu schlagen gilt. Den Segen gibt auch Alberto Tomba, sein größter Fan, der ihn so fit sieht wie nie zuvor.

Meribel schließt eine reiche und emotionale Saison ab, nun die wohlverdiente Ruhe für die Athleten, doch in wenigen Monaten beginnt für alle wieder das Training. Der Weiße Zirkus schläft niemals!